Unsere Wehr wurden am 17.06.2025 gegen 4 Uhr zusammen mit ca. 20 weiteren aus dem Landkreis zu einem Dekon-Einsatz nach Roth alarmiert. Bei der Fa. NUTRICHEM DIÄT + PHARMA GMBH in Roth hat ein Gabelstapler am frühen Morgen gegen 4 Uhr im Bereich der Logistik ein Behälter mit Salpetersäure beschädigt, wodurch die Säure auslief. Die Säure wird in der Produktion verwendet, um Behälter und Leitungen zu reinigen und ist ein übliches Verfahren in der pharmazeutischen Industrie. Ein Mitarbeiter wurde leicht verletzt. Er wurde im Krankenhaus behandelt und bereits wieder entlassen. Der gesamte Produktionsstandort wurde sofort evakuiert.
Die Feuerwehren haben die ausgelaufene Säure gebunden und in speziellen Behältnissen in den Außenbereich verbracht. Dort wurde sie mit Wasser verdünnt, um eine fachgerechte Entsorgung zu gewährleisten. Die Abarbeitung des Einsatzes hat sich aufgrund der vielen benötigten Atemschutzgeräteträger und CSA-Träger in die Länge gezogen. Ein spezieller Dekonplatz wurde für den Einsatz aufgebaut und es wurde auf viele Feuerwehr im Landkreis zurückgegriffen.
Es bestand zu keiner Zeit eine Gefährdung für die Mitarbeiter und die Bevölkerung. Auch auf das Notfallmanagement der NUTRICHEM konnte jederzeit zugegriffen werden und die Firmenleitung stand im permanenten Austausch mit der Einsatzleitung.
Aufgrund der Komplexität der Einsatzlage wurde gegen 12 Uhr ein koordinierungsbedürftiges Ereignis unterhalb der Katastrophenschwelle nach Artikel 15 BayKSG ausgesprochen.
Unsere Wehr wurde auf Grund von verbrauchtem Material und Personal um 12:15 Uhr durch weiter Dekon-Einheiten aus anderen Bereichen des Landkreises abgelöst. Wir konnten dann gegen 12:30 Uhr ins Gerätehaus einrücken und die brandtechnische Einsatzbereitschaft wieder herstellen. Die Dekon Bereitschaft konnte wegen fehlendem Material nicht wieder hergestellt werden.
Dieser Einsatz hat unsere Wehr sehr gefordert und ist mit über 8 Stunden Einsatzzeit nicht alltäglich.
Die Arbeiten dauerten für die verbliebenen Kräfte noch bis ca. 18 Uhr an, über den Tag waren rund 200 Einsatzkräfte aus den Organisationen Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst, THW und verschiedenen Fachgruppen im Einsatz.
Ab 18 Uhr konnte auf eine Betreuung durch die lokale Feuerwehr Roth zurückgefahren werden, die in mehreren Schichten die Nacht bis morgen Vormittag vor Ort verbleiben.
Vielen Dank an alle Kameraden unserer Wehr für ihren Einsatz bei diesem außergewöhnlichen Einsatz.
Hier einige Bilder des Einsatzes: